In losen Folgen berichten wir hier über ein Restaurationsprojekt.
Ich kenne den Lancia seit über 15 Jahren. Er stand bei einem Freund in der Garage und wartete seit über 30 Jahren darauf, von ihm wieder hergerichtet zu werden. „Wenn ich erst einmal Rentner bin …“
Jetzt ist er Rentner und hat weniger Zeit als zuvor. Schweren Herzens wollte er das Auto verkaufen und hat mich zuerst gefragt, da ich früher schon mal Interesse signalisiert habe. Das italienische Design begeisterte mich. Also habe ich Webseiten von Lancia-Clubs im Internet gesucht, Kontakt aufgenommen und erste Tipps erhalten. Natürlich habe ich mir auch die Kaufberatungen zum Beta durchgelesen. Mit dem neuen Wissen habe ich mir das Auto dann genauer angesehen.
Hier meine Highlights der Besichtigung:
- Baujahr 1977
- Farbe orange/rot, ursprünglich war er weiss
- Km-Stand 89000
- 2,0 l Hubraum, 120 PS
- 1. Hand
- keinen Winter gefahren
- 30 Jahre in der Garage gestanden
- Riss im Armaturenbrett ´
- Motor dreht, ist also nicht fest, muss aber überholt werden
- Motorraum sieht gut aus, kein Rost an den üblichen Stellen
- Durchrostung an der Beifahrertür
- kleinere Roststellen an verschiedenen, problemlosen Stellen
- kleine Delle in der Motorhaube
- Chromteile alle in gutem Zustand
- Aussenspiegel teilweise mit Rost
- Glasfaserschürze hat einen Riss
- nur ein Satz Schlüssel
- gebrauchte Fahrer- und Beifahrertür als Ersatz dabei
- gebrauchter Ersatzkrümmer und Vergaser dabei
- gebrauchtes Armaturenbrett zum Austauschen auch dabei
- 4 gebrauchte Scheinwerfer waren auch noch dabei
Ein paar Wochen später haben wir uns einen Autoanhänger besorgt und ihn in unsere Halle gebracht. Hier angekommen, wurde der Beta natürlich erst mal von allen genauesten unter die Lupe genommen und mir zum Kauf gratuliert.
„Wie zieht man jetzt so ein Restaurierungsprojekt auf ?“
Bestandsaufnahme und Ziel
Als erstes habe ich in meinen Unterlagen gekramt und eine Checkliste zur Bestandsaufnahme hervorgezogen, die ich mal aus verschiedenen Vorlagen zusammengestellt habe. Ich werde sie auf der Checklistenseite verlinken. Ich denke, professionelle Gutachter gehen ähnlich vor, um nichts zu vergessen. Folgende Punkte werden abgefragt:
- Karossserie-Außenbereich
- Blech
- Lack
- Chromteile
- Verdeck (entfällt)
- Glas
- Räder und Reifen
- Türen
- Karosserie-Innenbereich
- Fahrgastraum
- Türverkleidungen
- Sitze
- Armaturenbrett
- Boden
- Himmel
- Motorraum
- Kofferraum
- Zubehör
- Motor, Anbauteile, Antrieb
- Anbauteile
- Motor
- Laufprobe (entfällt)
- Probefahrt (entfällt)
- Kompression (entfällt)
- Fahrzeug-Unterseite
- Bodengruppe
- Vorderachse
- Hinterachse
- Sonstiges
Mit dieser Bestandsaufnahme kann ich jetzt arbeiten und die anstehenden Aufgaben in kleine Teilprojekte aufteilen.
Bevor ich jetzt aber einzelne Aufgaben angehe, muss ich für mich noch das Ziel der Restauration definieren. Was soll das Ergebnis sein? Will ich nur das Notwendigste reparieren und fahren (das wäre vielleicht Zustand 3) oder strebe ich eine komplette Vollrestaurierung mit Ziel Zustand 1 an? Glücklicherweise gibt es dazwischen auch noch etwas – Zustand 2. Eine ordentliche Patina finde ich im Übrigen schöner als eine auf neu gemachte Vollrestauration. Natürlich muss ich die Technik überholen, damit alles funktioniert und der TÜV nichts zu meckern hat. Und die Optik werde ich sicher auch soweit verbessern, damit das tolle italienische Design wieder voll zur Geltung kommt. Es gibt viel zu tun.
Fortsetzung folgt.
Hallo. Habe gesehen der Lancia hat einen HÖrmann Frontspoiler.
Willst du Ihn benutzen oder evtl. demontieren. Da hätte ich Interesse dran.
Würde ihn dir gerne abkaufen. Oder hat jemand so einen Spoiler noch ???
Gruß Chris