Langfinger haben Oldtimer als Ziel entdeckt ! Gerade in den Ballungsräumen Hamburg, Berlin und NRW. Zu den beliebtesten Modellen gehören Porsche 911 und 356, Mercedes Pagode, W123 und W124, Jaguar E-Type, VW Bus T2 und T3.
Obwohl ein Zunahme zu verzeichnen ist, verschwinden Oldtimer nicht häufiger als jüngere Fahrzeuge. Die Quote lag laut Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in den vergangenen Jahren bei 0,4 bis 0,6 Diebstähle pro 1000 Fahrzeuge und war damit in etwa so niedrig wie der Durchschnitt aller Pkw (0,5)
Die steigenden Preise für Fahrzeuge und Ersatzteile macht diesen Markt für Diebe aber interessant. Ob als Einzelteile oder komplett mit einer neuen VIN aus einem Wrack – Gestohlene Fahrzeuge lassen sich mit wenig Risiko zu Geld machen.
Den absoluten Schutz vor Diebstahl Deines Oldtimers gibt es nicht. Aber es gibt einige Mittel, es Dieben schwerer oder uninteressant zu machen.
Diebstahl-Erschwerung
1) abgeschlossene Tiefgarage oder Einzelgarage
Die eigene Einzel- oder Doppelgarage ist wohl noch einer der sichereren Orte zur Aufbewahrung seines Oldtimers. Auch ein Tiefgaragen-Stellplatz kann relativ sicher sein. Verbessert wird dieser Parkplatz noch durch einen Poller, der vor dem Auto im Boden verankert wird.
2) Unterwegs: bewachter Parkplatz oder unbefestigter Boden
Auch können Sie das Risiko eines Oldtimer-Diebstahls reduzieren, indem Sie Ihr Auto auf einem unbefestigten Untergrund wie einer Wiese oder einem schwer zugänglichen Stellplatz parken. Denn dies erschwert oder verhindert den Einsatz von Rangierwagenhebern und Schwerlastrollen.
3) Batteriepolklemme und Stromkreisunterbrecher
Eine sehr einfache, wenn auch nicht sehr sichere Art des Diebstahlschutzes ist der Einbau einer Batteriepolklemme. Damit werden die Verbraucher nicht direkt, sondern über diese Klemme an die Batterie angeschlossen. Über das Drehrad kann der elektrische Kontakt unterbrochen werden. Wird hauptsächlich jedoch zur Stromlosschaltung während der Nichtbenutzung des Fahrzeugs verwendet und vermeidet die Entleerung der Batterie durch Kriechströme oder sogar Kurzschlüsse, die zu Bränden führen könnten.
4) Lenkradkralle
Bei der Lenkradkralle wird eine Stange ins Lenkrad oder zwischen Lenkrad und Gaspedal montiert und abgeschlossen. Dadurch ist nur noch eine eingeschränkte Bewegung des Lenkrades möglich. Ein einfaches Kurzschließen und wegfahren wird erschwert. Bei manchen Fahrzeugen lässt sich dies aber einfach durch demontieren des Lenkrades umgehen.
5) Autokralle
Eine Autokralle (manchmal auch Parkkralle oder Radkralle genannt) wird an der Felge eines Kraftfahrzeuges montiert und blockiert den Reifen zuverlässig. In Deutschland werden Parkkrallen und Autokrallen sowohl zum Eigenschutz als auch zur Sachpfändung vom KFZ verwendet.
6) Gangschaltungssperre
Ein mechanischer Diebstahlschutz, der durch ein Schloss mit Bolzen den Schalthebel blockiert, wird Gangschaltungssperre genannt. Diese Art der Diebstahlsicherung ist sehr unauffällig in den verbauten Autos.
7) Elektronische Wegfahrsperre
Bei der elektronischen Diebstahlsicherung wird ein Signal, das vom Schlüssel ausgeht, benötigt, damit die Bordelektronik anspringt. Dies ist die sicherste Form der Auto-Alarmanlage, da immer der richtige Autoschlüssel zum Einschalten des Fahrzeugs benötigt wird.
Einige Fahrzeuge (vor allem Neuwagen) werden ab Werk bereits mit einer solchen Auto-Alarmanlage ausgestattet.
8) Auto-Alarmanlage
Sie gehört wohl zu den Klassikern beim Diebstahlschutz. Denn wenn die Alarmanlage los geht und Lärm macht, erzeugt dies Aufmerksamkeit in der Umgebung. Und Zuschauer mögen Diebe überhaupt nicht.
9) Klebe-/Sicherheitsfolie
Manchmal schlagen Diebe die Seitenscheiben eines Wagens ein. In einem solchen Falle kann eine spezielle Sicherheitsfolie helfen, damit der Einbruch erschwert wird und die Scheibe nicht beim ersten Schlag zerbricht.
10) Künstliche DNA
Künstliche DNA hilft beim Wiederfinden des teuren Autos: Auf einzelne Bauteile wird dabei ein künstlicher Werkstoff gestrichen und versiegelt. Auch kann die Fahrzeug-Identifikationsnummer chemisch in die Scheiben geätzt werden. Mit UV-Licht kommen die Markierungen zum Vorschein.
So können sie mit einer Datenbank abgeglichen und dem rechtmäßigen Besitzer zugeordnet werden. Diebe werden durch Aufkleber an den Scheiben auf die künstliche DNA hingewiesen – und womöglich abgeschreckt. Denn der Verkauf markierter Teile birgt ein Risiko.
11) Einbruch-Meldeanlage & Video-Überwachung
Wiederauffinden eines gestohlenen Oldtimers
12) GPS-Tracker
Ein GPS-Tracker verhindert zwar nicht den Diebstahl des Fahrzeugs, kann aber zum schnellen Wiederauffinden des Fahrzeugs beitragen. Im Fall des Falles kann der Wagen per GPS-Signal geortet und sicher gestellt werden. 100%ige Sicherheit bietet dieses System jedoch auch nicht, da er von Profis erkannt und entfernt werden könnte.
Allerdings hilft das nicht bei gut organisierten Diebesbanden. Die laden das Auto auf einen LKW und verschwinden schnell. Ist der mit Alufolie ausgekleidet, wird das GPS-Signal gestört. Auch sogenannte Jammer können das GPS-Signal stören. Es gibt aber Ortungsgeräte, welche sich weniger schnell durch Störer wie Alufolie irritieren lassen.
Es gibt einfache Systeme, die per SMS getriggert ihre Koordinaten „mitteilen“ oder Systeme, die von einem Dienstleister in einem Internetportal kontinuierlich verfolgt werden können.
Was tun, wenn der Oldtimer trotzdem gestohlen wurde ?
Oldtimer-Besitzer sollten nicht darauf vertrauen, dass ihr Fahrzeug nach einem Diebstahl wiedergefunden wird. Denn höchstens 10% der gestohlenen Oldtimer taucht wieder auf. Oft trotz eingebautem GPS-Tracker.
Datenbanken für gestohlene Klassiker
Im Internet gibt es einige Datenbanken, an die man gestohlene Oldtimer melden kann. Teilweise stehen dahinter auch Geschäftsmodelle mit Mehrwert.
- https://www.micare-ps.com
- https://www.stolencars24.eu
- https://diebstahlradar.de/
- https://www.ggp-interessengemeinschaft.de/
- https://kaynine.org
- facebook: Gestohlene Fahrzeuge Bundesweit
Die Chance, dass dadurch das Fahrzeug gefunden werden kann, ist aber eher gering. Aber wenn man es nicht probiert, bleibt diese Chance ungenutzt.
Polizei, Versicherung und Zulassungsstelle
Zuerst einmal muss der Diebstahl bei der Polizei gemeldet werden, denn die Diebstahlanzeige wird sowohl beim Versicherer als auch der Zulassungsstelle benötigt, die kurzfristig benachrichtigt werden müssen. Alle Schritte und benötigten Dokumente findest Du in unserer Checkliste zu diesem Beitrag.
noch ein paar Tipps
Bei wertvollen Oldtimern sollte das Fahrzeuggutachten regelmäßig aktualisiert und bei der Versicherung hinterlegt werden, damit im Falle eines Diebstahls zumindest der aktuelle materielle Fahrzeugwert entschädigt wird. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die Bedingungen der Versicherung. Welcher Wert ist versichert ? Marktwert, Wiederbeschaffungswert oder Wiederherstellungswert. Was sich dahinter verbrirgt, kannst Du in unserem Lexikon nachlesen.
Übrigens: Cabrios, die offen abgestellt werden, sind nur versichert, wenn sie abgeschlossen und mit geschlossenen Scheiben parken.
Zweitschlüssel oder Fahrzeugschein nicht im Fahrzeug lassen. Das gilt im Versicherungsfall als grobe Fahrlässigkeit.
Das Garagen-Tor nie längere Zeit offenlassen, sodass der Blick nicht auf den Oldtimer fällt. Was der Dieb nicht weiß macht ihn nicht heiß.
Hast Du noch weitere Tips ? Schreib uns einen Kommentar. So können auch Andere davon profitieren.
Vom batterietrennschalter die Schraube abdrehen und mitnehmen bei längeren Stillstand des Fahrzeugs.